Enzingmüller, C., Broß, C., Laumann, D., Parchmann, I., & Schmidt, G. (2021). Magnetfelder am Herzen messen. MNU Journal, 74(2), 149–153. Broß, C., Plöger, T., Enzingmüller, C., & Parchmann, I. (2022). Kristalle unter Spannung: Piezoelektrizität als Beispiel für Struktur-Eigenschafts-Beziehungen. Chemkon, 29(8), 240–246. https://doi.org/10.1002/ckon.202100024 · interdisziplinäres lernen · In vier Stationen erlernen und erarbeiten die Schülerinnen und Schüler in dieser Phase selbstständig die Grundlagen von Herzfunktion und -diagnostik sowie die Grundprinzipien der zur Diagnostik verwendeten magnetoelektrischen Senso- ren: Piezoelektrizität sowie Magnetostriktion. Erstere beschreibt dabei die Eigen- schaft eines Festkörpers, aus Verformung eine elektrische Spannung zu erzeugen; ein magnetostriktives Material wiederum ändert sein Volumen unter Einfluss ei- nes äußeren Magnetfelds. Das Zusammenspiel beider Eigenschaften ermöglicht es, ein durch die Herzaktivität erzeugtes Magnetfeld zu detektieren und hieraus ein Magnetokardiogramm (MKG) zu erzeugen. Auf Basis des Erlernten erhal- ten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars im vierten Versuchsteil schließlich die Möglichkeit, einen eigenen Sensor zu entwickeln und diesen an einer Messstation zu prüfen. Diese Themen schließen somit an Basiskonzepte der Schulfächer Biologie, Chemie und Physik an, gehen thematisch jedoch darüber hinaus in Richtung heutiger hochrelevanter Forschungsbereiche. Forschung von Forschenden lernen Im Anschluss an den Projekttag steht in der dritten Phase, der Seminarphase, für die meisten Schülerinnen und Schüler des Profilseminars eine anspruchsvolle Auf- gabe an: das Finden einer Forschungsfrage sowie die Entwicklung eines eigenen Projekts zum Thema Sensorik und Medizin. Hierbei gilt es nicht nur, eine relevan- te und interessante Fragestellung zu finden, sondern auch Fähigkeiten wie Zeit- management, Materialbeschaffung, Programmierung und Präsentationstech- niken anzuwenden und auszubauen. Basierend auf der durchgeführten Evaluation zeigten sich in dieser Phase die größten Schwierigkeiten. Nach einer ersten Durchführung des Profilseminars wurde deshalb die Einbindung und Unterstützung von Personen mit Expertise in dem Feld deutlich ausgebaut. So wurden, in Kooperation mit dem Landesprogramm Zukunft Schule im digitalen Zeitalter, zwei Workshops zur Programmierung von Sensoren mit Mikrocont- rollern eingeführt, welche direkt in der Schule stattfanden. Die- jenigen, die den Workshop durchgeführt haben, blieben danach für technische Fragen während der Projektbearbeitung für die Schülerinnen und Schüler ansprechbar. Zusätzlich wurde ein vier- köpfiges Gremium aus Forschenden des SFB berufen, das die Schüle- rinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer Forschungsfrage beriet sowie der Lehrkraft bei der fachlichen Bewertung der Projektergebnisse mit einer zweiten Meinung zur Seite stand. Die Beteiligten erhielten weiter- hin die Möglichkeit, für Einblicke und Inspiration die Technische Fakultät der CAU zu besuchen. » Interdisziplinäres Arbeiten ermöglicht es uns Lehrenden, unsere Schülerinnen und Schüler Themenfelder wie Medizin und Sensorik erarbeiten zu lassen, die außerhalb unserer eigenen fachlichen Expertise liegen. « Almut Macke, Lehrkraf t Humboldt-Schule Vielfältige Ideen und kreative Ergebnisse Broß, C., Enzingmüller, C., Parchmann, I., & Schmidt, G. (2021). Teaching magnetoelec- tric sensing to secondary school students: Considerations for educational STEM outreach. Sensors, 21(21), Article 7354. https://doi.org/10.3390/s21217354 Das Profilseminar führte zu einer Vielzahl an Projektideen und -ergebnissen, die am Ende des Semesters in der letzten Phase allen Beteiligten vorgestellt wur- den. Die Forschungsfragen erstreckten sich hierbei über verschiedenste medizi- nische und sensorische Themenbereiche wie Hörschutz, Altenpflege, Ergonomie im Alltag, persönliche Schutzausrüstung sowie Hilfen für Menschen mit Behin- ipn journal no 11 60